Der 26. Postbank-Cup in München –oder: „Die Sonnengarantie“

Nachdem die fünf vorangegangenen Postbank-Cups in München seit 1993 immer bei strahlendem Sonnenschein abgehalten werden konnten, ging man bei der aktuellen 6. Ausgabe fast automatisch davon aus, dass es wieder so sein muss. Allerdings ließen die Regenfälle der Vortage diesmal stark daran zweifeln.

Samstag, der 07.07.2018, 8:30 Uhr, Turnierbeginn: die Wolken reißen auf, die Sonne kommt durch, die Sportanlage erstrahlt. Am Ende des Tages hatten fast alle Sportler und Besucher sonnengerötete Gesichter (oder wenigstens rote Nasen). München war seinem sonnigen Ruf wieder einmal voll gerecht geworden.

Das Herrenturnier begann mit den Vorrundenspielen der drei Gruppen im Modus „jeder gegen jeden in Hin- und Rückspiel“. Am Ende der Vorrundenphase standen die acht Viertelfinalisten fest.

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Dabei schienen die beiden Münchner Teams ihr Pulver in der Vorrunde komplett verschossen zu haben. In der Vorrunde noch ungeschlagen, lief danach gar nichts mehr und man belegte die Plätze 7 und 8. Dahinter platziert waren noch die Sportfreunde aus Essen, deren Busfahrer den Turnierbeginn ins Wanken gebracht hatte, weil er die Sportanlage verfehlte. Erleichterter Aufruf des Orga-Teams nach Eintreffen: „Essen ist gleich fertig“.

Etwas Pech hatten die Berliner Kicker im ganz eng umkämpften Spiel gegen den Vorjahressieger Köln. Eher erwartet scheiterten die Running Gags, das Team der bundesweit zusammengewürfelten Betriebsräte, am Turnierfavoriten Hameln. Platz 6 für Berlin und ein umjubelter Platz 7 für die Running Gags standen danach zu Buche.

Nachdem Köln die Bonner Kicker im Elferschießen und Hameln die Hamburger ganz knapp mit 1:0 besiegten, standen großes und kleines Finale fest. Im Spiel um Platz 3 gingen die Hamburger im Elferschießen gegen die Bonner als Turnierdritter vom Platz.

Im Finale dominierten die Hamelner gegen die personell knapp besetzten Kölner Titelverteidiger um die Cup-Urgesteine Frank Dahlhausen und Jürgen Goller und brachten den Turniersieg sicher mit 2:0 über die Bühne.

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Im Dreier-Damen-Turnier erspielten sich die beiden Münchner Heimmannschaften in der Hinrunde in jeweils vier Spielen die beiden ersten Ränge und damit die beiden Finalplätze. Allerdings hielten sich die Bonner Mädels außerordentlich gut gegen die eingespielten Münchner Teams.

Im Finale brauchte es dann das Siebenmeterschießen zur Ermittlung des Turniersiegers. München 1 war letztendlich mit 6:4 gegen München 2 erfolgreich.

Jederzeit alles im Griff hatten die beiden Spielleiter Norbert Späth und Harry Freundorfer, die sechs Schiedsrichter und die beiden Sanitäter, die an diesem Tag zum Glück sehr wenig zu tun hatten. Im ganzen Turnier gab es in 38 Spielen nur 20 gelbe Karten und überhaupt keine härteren Spielstrafen. „Nur“ deshalb, weil jede gelbe Karte mit 5 Euro für einen guten Zweck belegt ist. Alles in allem aber ein Zeichen für eines der fairsten Turniere der Cup-Geschichte.

Nach dem Turnier ging es zum „Nasepudern“(in Bayern sagt man „Aufbrezeln“)  in die Hotels und danach auf die legendäre Players-Night im Postbank-Gebäude an der Bayerstraße.

Neben dem bayrischen Buffet und den sonnigen Sitzplätzen auf den Terrassen des idyllischen Innenhofes im Herzen der Millionenstadt gab es noch weitere Attraktionen: die feuchtfröhliche Bierbar, die ständig belagerte Cocktailbar, die lustige und immer-volle Fotobox, der mitreißende DJ Thomas Billmayr und einer der besten Fußballartisten Deutschlands, Tommy Rist. Die Münchner Gastgeber gaben in Dirndl und Lederhose ein stimmiges bayrisches Bild ab.

Ein weiterer Höhepunkt war dann sicher die Siegerehrung der teilnehmenden Teams und der besten Torschützen des Turniers. Dabei aufgenommen in den Reigen der offiziellen „Legenden des Postbank-Cups“ wurde u.a. auch der ehemalige Postbank-Personalvorstand und langjährige Sponsor und Schirmherr der Veranstaltung, Ralf Stemmer.

Die Siegerpokale durften dann alle Teams, insbesondere die beiden Gewinnerteams „München 1“ bei den Damen und „BHW Hameln“ bei den Herren entgegennehmen.

Bei dieser Gelegenheit outeten sich die Kölner Kollegen unter dem Jubel der Gäste, dass sie gerne Gastgeber des 27. Postbank-Cups 2019 wären.

Danach war nur noch Party angesagt. Die Münchner Fußballerinnen brachen das Eis auf der Tanzfläche und danach sah man sogar hartgesottene Nichttänzer auf dem Parkett. Die Nacht war lang, die Stimmung wurde immer ausgelassener und am Ende waren sich alle sicher: „Kölle, Kölle, wir fahren nach Kölle“.

1Detlef Michl, 23.07.2018