Führung in der Großmarkthalle München

Großmarkthalle23
Donnerstag, 22.06.2023, am frühen Morgen – frisch ausgeschlafene FC Postbänkler trafen sich in Sendling, Thalkirchner Str. am Westtor der Großmarkthalle München, um diese zu besichtigen.
Hätte so manch einer geahnt, als welch resoluter, um nicht zu schreiben unfreundlicher Guide sich Frau Barbara Sch., Stadträtin a.D. erweist, hätte er wohl seine Bettdecke noch einmal über sich gezogen. ☹ Aber wir sind ja der FC Postbank und der lässt sich so schnell nicht die gute Laune verderben… 😊
Ausgestattet mit festem Schuhwerk und Sicherheitswesten ging es in der Gärtnerhalle los. Die Halle wurde von den Gärtner selber erbaut, sie verkaufen hier ihre eigenen Produkte. Aber auch hochwertiger Trüffel kann u.a. für den Groß- und Einzelhandel oder die Gastronomie erworben werden.
In einer der nachfolgenden Hallen wurde uns Slatko, einer der Händler, vorgestellt. Er berichtete uns über die Abläufe vor Ort: Rund 150 LKW fahren ab 3 Uhr morgens auf das Gelände. Bis 5.30 Uhr bestücken dann die Großhändler ihre Stände mit der frisch gelieferten Ware. Ab 5.30 Uhr ist die Großmarkthalle für die zugangsberechtigten Einkäufer geöffnet. Der Handel läuft offiziell bis 13.00 Uhr (Freitag bis 14.00 Uhr), allerdings sind die meisten Transaktionen bis 12.00 Uhr abgeschlossen. Preisauszeichnungen an der Ware finden nicht statt, zu zahlende Preise sind Verhandlungssache und z.B. von Einkaufspreis, Menge und Uhrzeit des Verkaufs abhängig. Slatko ließ uns wissen, welche Ware woher und wie bezogen wird, so etwa Minigemüse aus Südafrika, Ware aus der Dominkanischen Republik wird via Schiff transportiert, Flugware kommt meist aus Asien, sonstiges beispielsweise aus den Niederlanden, aus Spanien oder aus Griechenland. Interessiert hörten wir zu, als Slatko den Unterschied zwischen einer eher fasrigen Tommy Atkins Mango und der außergewöhnlichen Mangosorte Kent erläuterte. Er empfahl uns, diese feine Mango beim Verzehr unbedingt zu genießen. Außerdem Augen auf beim Nektarinenkauf: Die mit glatter Schale sehen meist nur schön aus. Aber je rauer die Schale, desto süßer der „Kern“. 😉
Über das Gelände ging es weiter zum Kartoffelgang, wo wir allerlei Sorten von Karotten, Zwiebeln und Kartoffeln zu sehen bekamen. Anschließend ging es zur Halle mit dem Medi Food, also mediterranes wie Pesto, Oliven oder gefüllte Weinblätter. Ein anderer sehr freundlicher Händler hat uns auf dem Weg zur Blumenhalle dann alle mit leckeren, saftigen Aprikosen versorgt. Dankeschön. 😊
Alles in allem gab es vielerlei köstliches Obst, gesundes Gemüse und eine farbige Blumenpracht zu bestaunen.
Die Münchner Großmarkthalle gehört zu den größten in ganz Europa, ein Teil des Geländes ist denkmalgeschützt. 6 der Verkaufshallen sind voll unterkellert, die Räumlichkeiten werden zur Kühlung der Ware benötigt. Täglich werden hier frische, regionale und exotischen Lebensmittel und Blumen aus aller Welt angeliefert. Sowohl kleinere Obsthändler als auch große Feinkosthäuser kaufen im „Bauch“ von München dann Bekanntes und Unbekanntes ein. Grundsätzlich gilt: Nur gewerbliche Händler dürfen auf dem Großmarkt einkaufen. Endverbraucher können dafür die zahlreichen städtischen Märkte oder die Wochenmärkte im Umland und der Region nutzen. (z.B. Elisabethmarkt, Pasinger Viktualienmarkt) Lebensmittel, die nicht mehr verkäuflich, aber noch für den Verzehr geeignet sind, werden an ca. 18 000 Münchner Tafelmenschen und Bedürftige verteilt. Ware, die man menschlich nicht mehr verzehren kann, bekommt der Tierpark Hellabrunn. Zur Vereinfachung der Entsorgung von ca. 800 Tonnen Restmüll wurde von den Händlern eine Genossenschaft gegründet. Die Bananenreiferei ist derzeit geschlossen, da das Unternehmen ALDI von der Warenbelieferung durch die Großmarkthalle zurückgetreten ist.
Zum krönenden Abschluss haben wir uns dann noch eine super Weißwurst-Brotzeit beim Wallner gegönnt, lecker warn`s.
Danke, Herbert, für die Orga – interessanter Tag, Wissen erweitert. 👍
Verfasserin: Annett Kunze

Annett Kunze