20.03.2014: Forschungsreaktor München II

Am 20.03.14 trafen sich 17 Interessierte in Garching beim Forschungsreaktor. Im Vorfeld waren schon Erklärungen bezüglich möglicher Bestrahlungen und Sicherheitshinweise zu unterschreiben.
Am Eingang sammelte man unsere Ausweise ein. Anschließend mussten wir uns einer strengen Kontrolle unterziehen und zwar strenger als auf jedem Flughafen. Wir bekamen noch Überziehschuhe und drei von uns ein Strahlendosimeter verpasst und dann ging es endlich los.

Gruppenbild vor dem Forschungsreaktor

Unser Führer war ein 24jähriger Physikstudent im vierten Semester. Ihm half noch ein weiterer Student. Wir waren zu elft in unserer Gruppe. Zunächst war die Frage zu klären ob wir die 17 Meter Höhenunterschied zu Fuß oder mit dem Lift bewältigen wollen. Natürlich Lift, was sonst. Also wir elf und zwei Betreuer macht dreizehn. Liftkapazität 13 Personen oder 1000 kg, „Auge mal Pi“ des passt, rein in den Lift, fünfte Etage bzw. 17,0 m gewählt, Türe zu, kurzer Ruckler. Öha der fährt aber schnell. Tat er nicht. Nochmals gedrückt, noch ein Ruckler, Türe zu und steht. „So jetzt ham mas, jetzt steck ma fest“. Notruftaste, Rückfrage vom anderen Ende: „In welchem Lift stecken Sie“. Antwort: „Na in dem, von dem die Notruftaste gedrückt wurde.“ „Aha, ich schick die Feuerwehr.“

Schnell wurde es heiß und klaustrophobische Zustände machten sich breit. Mancher erinnerte sich an das Gedränge in der Prager U-Bahn, als die Geldbörse dann weg war. Aber Gott sei Dank, die war diesmal vorher schon sicher versperrt worden. Dann nahte die Rettung in Form der Betriebsfeuerwehr. Endlich befreit ging es dann zu Fuß hinauf zum „Aussichtspunkt“ in den Reaktor. Insgesamt waren 108 Stufen zu gehen.

Oben erklärte man uns dann, wie das ganze mit Kernspaltung, Neutronengewinnung usw. funktioniert. Also ein Atomkern hat Protonen und Neutronen. Die Neutronen werden bei der Kernspaltung aus dem Atomkern heraus gelöst. Diese treffen dann in einer Geschwindigkeit von zehnhochvierzehnmilliontausendstelnanosekunden (Wert von mir frei erfunden) wieder auf den Kernbrennstoff und spalten wiederum Neutronen ab usw. usw. Unser Student ging förmlich auf in seinem Vortrag und beantwortete bereitwillig alle unsere Fragen. Wir kamen ehrlich gesagt nicht mehr aus dem Staunen heraus.

Was ich damit sagen will, als Nichtphysiker hab ich mit bekommen, dass es eine Kernspaltung gibt und die daraus gewonnenen Neutronen zur Forschung gebraucht werden. Diese Kernspaltung findet im Reaktor statt, der aber im Moment aufgrund einer Wartungspause nicht in Betrieb ist. Die abgespaltenen Neutronen werden dann „eingefangen“ und für verschiedenste Experimente hergenommen. Z. B. Spektralanalysen für Metalle, Motoren. Neutronen können durch alle möglichen Materialien dringen und sind daher wirkungsvoller als z. B. Röntgenstrahlen.

Die Neutronen sind vor allem auch wichtig für die Medizin. Besonders beeindruckte uns ein Experiment bei dem Krebskranke behandelt werden. Es handelt sich um eine Kammer in der die Tumore mit Neutronen beschossen werden. Damit soll das weitere Wachstum verhindert werden. Anschließend müssen sich die Patienten noch einige Stunden von der Behandlung erholen. Dafür gibt es einen Raum mit Fernseher, Liege usw. Auch eine Ärztin ist im FRM II beschäftigt.

So verging die Zeit letztlich im Flug. Mit umfangreichen Wissen ausgestattet wurden wir dann entlassen. Anschließend führten sich noch einige Neutronen aus der Hopfenquelle zu. Letztlich war die Luft im Reaktor schon sehr trocken.

06.02.2014: Die Regierungszentrale am Franz-Josef-Strauß-Ring….

…. besuchten am 06. Februar 35 Interessierte des FC Postbank.

Eigentlich heißt sie ja Bayerische Staatskanzlei. Sie ist in der Bayerischen Verfassung als Institution festgeschrieben und dient dem Ministerpräsidenten und der Bayerischen Staatsregierung. Dazu kommt noch die Ministerin für Europaangelegenheiten. Die Bediensteten arbeiten zum einen dem Ministerpräsidenten und zum anderen der Staatsregierung zu. Sie bereiten Kabinettssitzungen vor, organisieren Staatsbesuche sowie Veranstaltungen der Staatsregierung wie z. B. die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit. Natürlich hat die Staatskanzlei wesentlich mehr Aufgaben, diese hier aufzuzählen würde den Rahmen sprengen und es soll ja auch kein Unterricht in Staatsbürgerkunde sein.

Geführt hat uns ein Mitarbeiter der Staatskanzlei. Einen eigenen Besucherdienst wie z. B. im Landtag gibt es nicht. Jeder Angehörige soll ca. drei Führungen jährlich durchführen. Zunächst führte man uns in den Konferenzsaal in dem die Pressekonferenzen durchgeführt werden. Dort versorgte man uns mit allerlei Zahlen und jeder dachte wohl, dass es eine „trockene“ Veranstaltung werden kann. Aber unser „Guide“ wurde zunehmend lockerer.

Die Staatskanzlei entstand aus den Ruinen des Armeemuseums, das zuvor eine Kaserne beherbergte. Die „Erfahrenen“ unter uns, also sprich die Älteren können sich bestimmt noch an die Ruine in den 60er und 70er Jahre erinnern, als hier noch die Kuppel mit den Ruinen stand. Als dann der Plan bekannt wurde, hier eine Staatskanzlei zu errichten, entbrannte ein Streit zwischen Franz-Josef Strauß und OB Kronawitter über das „Straußoleum“. Letztlich beendete damals Ministerpräsident Streibl den jahrelang währenden Streit.

Das Gebäude wurde im Stil des sogenannten Historismus gebaut. Hier werden also Stilrichtungen nachempfunden und damit es keine Kopie wird, baut man immer einen Fehler mit ein. Sehr beeindruckend ist der Kuppelsaal mit seiner 50 Meter hohen Kuppel. In den Eckpfeilern sind die Wappen der Regierungsbezirke eingearbeitet und den Boden ziert ein Mosaik. Im Kuppelsaal empfängt man Staatsgäste, es werden Orden verliehen oder sonstige repräsentative Anlässe abgehalten. Interessant ist, dass die Ausstattung für die jeweiligen Anlässe innerhalb von 45 Minuten bereitgestellt und aufgebaut sein müssen. Sprich es wird jede helfende Hand gebraucht und zwar vom Anzug- bis zum Blaumannträger.

Weiter führte unser Weg über die „Münchner Himmelsleiter“ (eine breite luftige Treppe) in den Kabinettsaal in dem jeden Dienstag die Kabinettsitzungen abgehalten werden. Einen herrlichen Ausblick zum Haus der Kunst zum Englischen Garten hat man hier. Wenn man sich vorstellt, dass die Ministerien am Freitag ihre Vorschläge für den darauffolgenden Dienstag einreichen, diese dann in der Staatskanzlei bearbeitet werden, so kann sich jeder denken, dass die Freizeit an den Wochenenden eher beschränkt ausfällt.

Zu guter letzt durften wir die Zirbelstube besichtigen. Eine Bauernstube aus Zirbelholz, in der auch schon mal Staatsgäste begrüßt werden. Zudem dient sie als Aufenthaltsraum für den Ministerpräsidenten. Auch so manche Schafkopfrunde soll hier schon „getagt“ haben.

Auf dem Weg nach draußen konnte man dann noch die jeweiligen Preise (Film-, Fernseh-, Sportlerpreise) und die Orden die der Freistaat Bayern zu vergeben hat, ansehen.

So vergingen zwei Stunden wie im Flug. Und wie schon oben erwähnt, taute unser „Guide“ im Laufe der Zeit immer mehr auf und erzählte so manche Anekdoten.

18.01.2014: Erlebniswelt FC Bayern München

Nur eine kleine Schar unerschrockener Helden fand am 18. Januar 2014 schon gegen 10 Uhr den Weg durch dichten, schier undurchdringlichen Nebel bis zur Allianz Arena.
Schon auf dem Weg wäre ich bei meinem ersten Besuch der FC Bayern Erlebniswelt ohne meine ortskundige Begleitung auf dem weitläufigen Gelände zwischen der U-Bahn Station Fröttmaning und der 2005 eröffneten Allianz-Arena sicherlich verloren gegangen, als unvermittelt unser Organisator Herbert im Nebel und hinter ihm die kolossale Heimstätte der beiden Münchener Vereine FC Bayern und TSV 1860 auftauchte.
Flugs am Eingang der Erlebniswelt die Eintrittskarten gelöst, Winterjacken in die Gardarobe und rein ins Vergnügen.

Gründung ohne Bayern

Anfangs – als bekennender Couch Potato bei meinem ersten „Museums“ Besuch seit Jahrzehnten -etwas schockiert: Hier erlebt man nichts, hier muss man erst einmal sehen, lesen und begreifen, was es mit dem verknitterten kleinen Zettel in einer Glasvitrine eigentlich auf sich hat. Es ist ein Faksimile der am 27. Februar 1900 unterzeichneten Gründungsurkunde des derzeit erfolgreichsten Fußballvereins der Welt! Bemerkenswert ist, dass sich unter den Gründungsmitgliedern kein einziger Bayer befand.

Zum Endspiel mit dem Rad

Auf einem Podest stehen ein paar alte Fahrräder. Ein Hinweis auf einen weiteren Meilenstein in der Vereinsgeschichte: Am 2. Juni 1932 reisten tausende Anhänger in Sonderzügen ins Frankenland zum ersten Meisterschaftsendspiel. 421 davon legten die rund 150 Kilometer nach Nürnberg tatsächlich auf dem Fahrrad zurück.

Pokale, Pokale, Pokale

Allgegenwärtig stehen zum Greifen nahe, aber doch durch dicke Panzerglasscheiben geschützt, die zahlreichen Siegestrophäen des mit sage und schreibe zweihundertvierundzwanzigtausend Mitgliedern zweit mitgliedstärksten Sportvereins der Welt. Alleine fünf Trophäen waren es in der letzten Saison. Die Deutsche Meisterschaft, die Champions League, den DFB Pokal, den UEFA Super Cup und die FIFA Klub-Weltmeisterschaft konnte der FC Bayern für sich entscheiden.

Bayernlegenden

An Bildschirmen, Leinwänden und in einem kleinen Kino werden Highlights der Vereinsgeschichte, Spiele, Funktionäre und Spieler der letzten Jahrzehnte gezeigt. Wer will, kann sich mit lebensgroßen Pappfiguren seines Lieblinsspielers oder als Fahrer beim letzten Meistercorso ablichten lassen.

Musik

An einer Mediathek kann man sich alle Hits der Fußballstars über Kopfhörer anhören.
Nicht immer ein musikalisches Vergnügen, ruft es doch manche Erinnerungen an alte Zeiten hervor, wobei die meisten Sänger erkennen lassen, dass sie doch den richtigen Beruf gewählt haben. So manches verborgene Talent wäre wohl besser im Verborgenen geblieben 

Wo geht’s hier nur raus?

Anfangs ja noch skeptisch, fügte ich mich mit der Zeit immer mehr in die Welt des FC Bayern ein und erlebte viele schöne Momente des Erfolgs und der Geschichte des Vereins wieder mit. Schließlich war ich der Letzte, der die Erlebniswelt wieder verlies.
Und das war gar nicht so einfach. Zumindest wenn man bei frostigen Temperaturen draußen – vor dem Verlassen der Allianz Arena – seine Jacke aus der Garderobe am Eingang holen wollte. Denn der Ausgang war auf der gegenüberliegenden Seite der Erlebniswelt, also in weiter Entfernung der Garderobe. So gelangte so mancher nur mit Hilfe der Mitarbeiter der Erlebniswelt wieder zu Schal und Mütze oder Hut und Mantel.
Wieder einmal ein unvergessliches Erlebnis im Zeichen des FC Postbank. Freuen wir uns schon auf eine Besichtigung der Arena – von der war ja im Nebel leider kaum etwas zu sehen.