Führung im Gärtnerplatztheater am 18.01.20

Die erste Veranstaltung des FC-Postbank im neuen Jahr führte uns in das Gärtnerplatztheater.

Nach einem Jahr Bauzeit entstand 1865 ein Theater für das Volk, das sich ein eigenes Theater gewünscht hatte. Finanziert hatte das Projekt eine private Aktiengesellschaft. Bauherr war Franz Michael Reiffenstuel, dem im Schlachthofviertel eine Straße gewidmet ist.

Die Aufführungen sollten sich von der Staatsoper deutlich unterscheiden, es wurden überwiegend Volksstücke und Operetten gezeigt.

Gärtnerplatztheater

Nach finanziellen Schwierigkeiten griff König Ludwig der II, ein Kunstliebhaber, ein und rettete das Theater vor der Versteigerung.

Es erfolgte eine Umbenennung in „Königliches Theater am Gärtnerplatz“. Bis 1938 blieb es im Besitz der Wittelsbacher.

1945 wurde es beim letzten Angriff auf München schwer beschädigt, so dass der Spielbetrieb längere Zeit eingestellt werden musste. Ab Juni 1948 wurde wieder gespielt.

Ab 1956 wurden auch Musicals aufgeführt.

Bei der Führung sahen wir auch das Foyer mit seinen schönen Wandmalereien, die aus einer Operettenkulisse stammen könnten. Von den Fenstern hat man einen schönen Blick auf den Gärtnerplatz. Von dort ging es auf die Bühne, wo grad noch etliche Arbeiter am werkeln waren. Insgesamt gibt es 500 fest angestellte Beschäftigte. Hier gibt es ständig was zu tun, weil die Vorstellungen täglich wechseln. Wir sahen einen Wandbehang für „3 Männer im Schnee“. Die Bühne hat einen großen Drehkreis und weitere versenkbare Bereiche. Das Kulissenlager befindet sich in Poing, wo auch der Kostümfundus ist.

Seit der Renovierung befinden sich alle Werkstätten im Haus – aus praktischen Gründen auf einer Ebene. Neu gebaut wurde ein Orchesterprobenraum und es gibt auch 3 Probebühnen im Haus.

Insgesamt bietet das Theater ca. 880 Plätze mit Stehplätzen an, die wir uns vom Zuschauerraum aus ansehen konnten.

Wer gedacht hat, dass die Vorhänge an der Bühne aus Stoff sind, sah sich getäuscht, die sind nämlich aus Gips. Das ist einfacher zu pflegen.

Nach ungefähr 60 Minuten war die Führung  wieder vorbei und warm eingepackt ging es wieder an die frische Luft. Danke an den Herbert für die Organisation.

Petra

Petra Macht