Ausflug zum Schloss Linderhof am 18. Mai 2024

Am Pfingstsamstag warteten 43 vorfreudige Mitglieder des FC Postbank am ZOB München (der zweitgrößte Omnibus-Bahnhof Deutschlands) auf ihren Bus zum Schloss Linderhof. Der sehr elegante kaffee-farbene Luxusbus der Firma Ernst-Reisen aus Lengdorf holte uns pünktlich um acht Uhr ab, und dann ging es über die A95 Richtung Garmisch und Schloss Linderhof.

Schloß Linderhof

Busfahrer Hans verkürzte uns die anderthalb Stunden Fahrzeit mit kurzweiligen Geschichten. Sei es die über den thailändischen Prinzen, der zwar gerne in Bayern lebte, aber keine Steuern zahlen wollte, oder die über den amerikanischen Präsidenten, dessen Cyber-Security die Technik des neuen Oberauer Tunnels lahmlegte, so dass dieser heute liebevoll „Joe-Biden-Tunnel“ genannt wird. Wir konnten auch einen Blick auf den wie mit Puderzucker bestäubten Gipfel der Zugspitze werfen; da wurde so manches Handy zum Fotografieren gezückt.

Beim Schloss angekommen konnten wir nach dem obligatorischen Gruppenfoto unsere Führung durch das „Lustschlösschen“ Linderhof beginnen, welches im bayrischen Neorokoko erbaut ist. Die schiere Pracht an Stuck, Blattgold, Kristalllüstern oder Porzellanvasen schien uns fast zu erschlagen. Linderhof ist das einzige der Schlösser des bayrischen Märchenkönigs Ludwig II., welches noch zu seinen Lebzeiten fertig gestellt und auch von diesem regelmäßig genutzt wurde. So zeigte uns unsere Reiseleiterin die vielen Figuren und Bilder der französischen Könige und deren Mätressen, denn der bayrische Ludwig II. schwärmte ganz besonders für den Sonnenkönig Ludwig XIV., dessen Macht, Reichtum und opulenten Geschmack er bewunderte.

Neben dem Musik- und Arbeitszimmer (Ludwig war kein guter Musiker und arbeitete am liebsten alleine) konnten wir den kleinen Spiegelsaal bewundern, der sich durch die parallelen Rokoko-Spiegel ins Unendliche zu dehnen scheint. Im Speisezimmer kann man das „Tischleindeckdich“ bestaunen und Ludwigs Schlafzimmer ist größer (und prachtvoller) als die meisten durchschnittlichen Münchner Miet- und Eigentumswohnungen. Nur das königliche Bad und WC sowie die Küche hat man uns beim Rundgang vorenthalten, schade.

Nach der Schlossführung hatten wir noch Zeit, den schönen Schlosspark, den maurischen Kiosk, den Musikpavillon sowie die Brunnen und Kaskaden zu besichtigen und viele schöne Fotos zu machen. Der typisch weiß-blaue bayrische Himmel und das wunderbare Frühlingswetter waren für hübsche Fotos genauso wichtig wie die herrlichen Motive. Die Venusgrotte ist leider wegen Renovierung geschlossen und uns daher entgangen.

Zur Mittagspause stärkten wir uns mit köstlichen Speisen im Ettaler Klosterhotel-Restaurant, in welchem Herbert für uns in weiser Voraussicht Tische bestellt hatte. Die Essensauswahl fand bereits auf der Hinfahrt im Bus statt, wobei sich manche scheinbar nicht so schnell zwischen Schnitzel, Tafelspitz, Hirsch oder Schweinsbraten entscheiden konnten.

Nach dem Essen war noch Zeit für einen kurzen Rundgang in der Ettaler Klosterkirche, die heutzutage im verschwenderischen Stil des Rokokos erstrahlt. Gegründet wurde das Ettaler Benediktiner-Kloster von Kaiser Ludwig dem Bayern im Jahr 1330, wahrscheinlich nicht nur, weil er gläubig war, sondern auch, weil er den Handelsweg nach Süden schützen sowie seine Macht gegenüber dem Papst demonstrieren wollte.

Zu guter Letzt hatten wir noch drei Stunden Freizeit in Garmisch, die manche zum Bummeln und Shoppen, andere zum Eis- oder Kuchen-Essen nutzten. Im hübschen Michael-Ende-Park konnte man danach noch einen kleinen Verdauungsspaziergang machen.

Um 19 Uhr waren wir wieder mit vielen schönen Erinnerungen in München zurück. Vielen Dank an Herbert für’s Organisieren und an Petrus für’s schöne Frühlingswetter.

Antonia

 

Antonia