Interessante BMW Werksführung
Am Mittwoch, den 08.01.2025 erhielten wir als eine Gruppe des FC Postbank hautnah spannende Einblicke in modernsten Automobilbau.
Unser Guide David Kurek führte uns durch den internationalen Produktionsstandort des Stammwerks der BMW Group in München.
Zur Einführung wurde uns berichtet, das die Anfänge von BMW auf Karl Rapp und Gustav Otto zurückgehen. Der 07. März 1916 ist das Gründungsdatum der Bayerischen Motoren Werke AG. An jedem Produktionstag entstehen im Werk um die ca. 1000 Automobile, eines aller 63 sec. 7000 Mitarbeitende und jede Menge technisches Know-how sorgen täglich dafür, das jeder BMW seinen Käufer in Topform erreicht.
Auf einem gekennzeichneten Sicherheitsweg gelangten wir als erstes in das Presswerk im obersten Stockwerk. Die Presse befindet sich im abgefederten Schwebezustand. Es werden täglich rund 200 Tonnen Stahlblech zu mehr als 33.000 Karosserieteilen verarbeitet. Nächster Stopp war dann im Karosseriebau selbst, der interessantes, wie ich fand. Dort wird das Grundgerüst des BMW Fahrzeugs, die Rohkarosserie, aus einzelnen Pressteilen durch verschiedene Fertigungsverfahren zusammengesetzt. Dabei kommen unterschiedlichste Techniken wie z.B. Punktschweißen, Laserschweißen, Kleben und Verschrauben zum Einsatz. Alle diese Schritte werden zu rund 98 Prozent von ca. 1500 Robotern übernommen. Diese kamen durch Modernisierung ab den 70ger Jahren zum Einsatz und es ist faszinierend ihnen zuzusehen. Man fühlt sich wie in einen „Transformers oder Star Wars – Science-Fiction-Film“ hineinversetzt, wenn dann auch noch autonome Smarttransportroboter den Weg kreuzen und mit einem blauen Laserschwert scheinen Hallo sagen zu wollen. 😉 Innerhalb von 40 min. muss ein ausgefallener Roboter repariert werden, da sonst nächste Produktionsschritte beeinträchtigt wären oder ein Komplettausfall drohen würde. Mittels eines Ultraschallgerätes werden dann die Schweißnähte geprüft. Um eine Automobilkarosse vor dem Lackieren zu entstauben, müssen es die Flaumfedern des australischen Emu sein. Der Kunde kann aus 19 Serienfarben, sechs Individualfarben und einer Vielzahl von Sonderlacken wählen. Für den Lackiervorgang werden Tauchbäder in Becken vorgenommen und zwei Basis-Lackschichten werden mittels Zerstäuber aufgetragen. Für diese und viele andere Aufgabenfelder wie Applikationstechnik und Qualitätssicherung beschäftigt BMW außer Robotern natürlich auch topqualifizierte Fachkräfte.
Derzeit produziert BMW München für 7 Jahre (eine Produktionszeit) folgende Serien: 3 Limousinen, 3 Kombi-Turing, den BMW M 3 und den 4er Grand Coupe. In dem Zusammenhang fiel auch der Begriff „Knutschkugel“. Das Motocoupe BMW Isetta wurde in den 50gern als erstes Fahrzeug mit Zentralverriegelung gebaut. Hatte vermutlich seine Berechtigung…😊
Am Ende unserer fast 2stündigen Tour konnten wir die Prüfung fertiger Fahrzeuge beobachten. U.a. wurden Schweinwerfer, Fahrwerkeinstellungen sowie die Fahrassistenz und das wichtigste überhaupt, ob die Hupe hupt 😊, gecheckt.
Es wurde uns alles von der Pressung bis zur Endmontage im Werk gezeigt, man erhielt einen sehr guten Einblick, Fragen wurden kompetent beantwortet. Die Tour ist nicht nur für Autofans zu empfehlen. Mein persönliches Fazit: Den Robotern hätte ich noch ewig, am liebsten aus unmittelbarer Nähe, zusehen können.😊
Großes Dankeschön an Herbert Wehr und Manfred Hackl, die die Besichtigung möglich gemacht haben.
Verfasserin: Annett Kunze